Fliegen in den USA - ganz einfach..........

Hier geht es um das Thema Sportflugzeuge aller Typen der E-Klasse

Moderator: aerotimmi

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swisseagle
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Fliegen in den USA - ganz einfach..........

Beitrag von swisseagle »

Wenn ich von dem Aufwand höre, den Privatpiloten mit dem Anerkennungsverfahren ihrer europäischen Fluglizenzen oder dem Erwerb einer US-Lizenz auf sich nehmen, dann stelle ich fest, dass man es auch wesentlich einfacher haben kann, sporadisch in den USA zu fliegen.

Ich hatte es während Aufenthalten in Florida bereits zweimal praktiziert, mir ohne entpsrechende US-Lizenz und ohne Erfahrung auf reinen Motorflugzeugen (Cessna und Piper) unkomplizierte Flugerlebnisse als pilot in command (assistiert von US-Fluglehrern) zu ermöglichen.

Letztmals kam ich zufällig während eines Ausfluges mit dem Mietwagen am einem Militärflugplatz in Venice vorbei und sprach am Schalter einer dort ansässigen privaten Fliegerschule vor. Innerhalb einer Viertelstunde wurde ich an einen jüngeren Fluglehrer verwiesen, mit dem ich einen Rundflug unternehmen konnte. Ich bezahlte am Schalter für eine Stunde und los ging es. Meine Gattin blieb im Café des Flugunternehmens; mein Sohn und ich begaben uns mit unserem Fluglehrer zu einer einmotorigen Piper auf dem Vorfeld.

Mein "Co" erklärte mir das wichtigste Handling der Piper, nahm den Funkverkehr mit ATC auf und startete den Motor. Nach den üblichen Checks konnte in Richtung Startbahn rollen. Die lange Betonpiste war für Kleinflugzeuge überdimensioniert; sie diente vor allem den viermotorigen Turboprops vom Typ "Electra" der US-Küstenwache als Basis für ihre Seeüberwachungsflüge. Mein Sohn hatte mit seiner Kamera hinter uns Platz genommen.

Nach dem Start, den unser Lehrer lediglich überwachte, aber nicht eingriff, drehte ich über dem Meer Richtung Florida Keys nach Süden. Ganz erstaunlich, wie einfach sich die Piper gegenüber einem Segelflugzeug oder Motorsegler fliegen liess. Höhe halten und Richtungsänderungen nahezu ohne Seitenruder - lediglich mit Querruderausschlägen. Schnell fand ich Gefallen an dieser unkomplizierten Fliegerei mit dem ruhigen und routinierten Lehrer, der mich einfach machen liess.

Zum Teil im Tiefflug rauschten wir über die nahezu menschenleeren Strände und konnten sogar einige Wale aus der Luft beobachten. Nach ca. einer halben Stunde drehte ich landeinwärts über die endlosen Sümpfe der Everglades und begann den Steigflug auf grössere Höhe über Grund. Unter uns waren die Alligatoren zu Hause, für die wir bei einer Motorpanne oder ähnlicher Unbill nicht zum Festschmaus werden wollten.

Inzwischen hatte ich mich an unsere Piper gewöhnt und der Rückflug nach Venice verlief so routiniert, als hätte ich diesen Flieger schon immer geflogen. Unser Amerikaner sass mir gelassen gegenüber, setzte ab und zu einen Funkspruch ab und scannte regelmässig den Luftraum, in dem weit und breit kein anderes Flugzeug zu sehen war. Nach wiederum einer halben Stunde kam unser Platz in Sicht. Auf meine Frage, wie das nun mit der Landung gehen solle, meinte unser Fluglehrer, ich solle nur mal machen und gab mir hierzu einige kurze Instruktionen.

Ich nahm die Leistung zurück, reduzierte auf die korrekte Anfluggeschwindigkeit, fuhr die Landeklappen aus und hielt den korrekten Winkel zur Piste ein, die weit mehr als ausreichend lang war. Abfangen, ausschweben und aufsetzen. Mein "Co" musste nicht eingreifen und quittierte das mit einem zufriedenen Kopfnicken.

Nach diesem aktiven, entspannten und erlebnisreichen Flug am Steuer der Piper verabschiedeten wir uns von unserem sehr freundlichen und angenehmen Lehrer, holten meine Gattin im Flugplatzcafé ab und setzten unseren Ausflug mit dem Auto fort.
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