Kollision in der Luft? - Fünf Tote in Graubünden (Schweiz)

Hier geht es um das Thema Sportflugzeuge aller Typen der E-Klasse

Moderator: aerotimmi

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swisseagle
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Kollision in der Luft? - Fünf Tote in Graubünden (Schweiz)

Beitrag von swisseagle »

Am vergangenen Samstag ereigneten sich zwei schwere Crashs eines Segelflugzeuges und eines Motorflugzeuges vom Typ Robin mit einem Toten im Segelflugzeug und vier Toten im Motorflugzeug. Nachdem das Wrack des Segelflugzeuges im Berggebiet oberhalb von Bivio (Graubünden) auf ca. 2'700 m MSL entdeckt wurde, konnte später auch das gecrashte Motorflugzeug gefunden werden.
Noch ist die Klärung dieses schweren Unfalles Aufgabe der zuständigen Untersuchungsorgane. Dass zwei Flugzeugwracks fast gleichzeitig in einer Entfernung von einem Kilometer gefunden wurden, lässt (fast) keinen anderen Schluss zu, als dass eine Kollision in der Luft stattgefunden haben muss.
Wenn es so war, wie ich vermute, stellt sich die Frage, warum Kollisionen von Kleinflugzeugen oder Segelflugzeugen in kontinuierlicher Folge immer wieder geschehen. Es liegt wohl vor allem daran, dass nicht alle motorisierten und nicht motorisierten Fluggeräte mit gleichen oder gleichwertigen Antikollisions-Warngeräten ausgerüstet sind; leider immer noch nicht. So entsteht eine Situation, dass der eine den anderen nicht sieht und umgekehrt. Wie ich ab und zu vernehme, soll es Hasardeure geben, die ihren Transponder abstellen, um bei Luftraumverletzungen von der Flugsicherung nicht identifiziert und für dieses verantwortungslose Handeln belangt zu werden.
Die beiden Motorsegler meines Vercharterers sind sowohl mit Transpondern als auch mit Flarm ausgerüstet. Ich schalte die beiden Geräte stets vor dem Start ein und es würde mir nicht im Traum einfallen, diese - einmal in der Luft - wieder abzustellen. Schon so manches Mal haben sich diese Geräte bestens bewährt, wenn ich auf Verkehr in meiner Nähe aufmerksam gemacht wurde, den in nur mit Hinsehen nie und nimmer entdeckt hätte.
Manchmal überkommt mich fast eine Gänsehaut, wenn ich mir vor Augen halte, wie oft ich bei meinen früheren zahlreichen Flügen ohne Transponder und Flarm im frequentierten Luftraum über der Schweiz den einen oder anderen Flieger schlicht nicht entdeckt hatte. Trotz der Kollisionswarngeräte gilt immer noch das unverzichtbare Prinzip: Rausschauen, rausschauen und nochmals rausschauen. Im Zeichen der überbordenden Navigations- und Flugüberwachungselektronik ist die Versuchung oft zu gross, auf die Bildschirme statt nach draussen zu sehen. Das kann schnell tödlich enden.


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swisseagle
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Re: Kollision in der Luft? - Fünf Tote in Graubünden (Schweiz)

Beitrag von swisseagle »

Nun ist es also offiziell: Der gleichzeitige Crash eines Motor- und Segelflugzeuges wurde, wie fast nicht anders möglich, durch eine Kollision in der Luft verursacht. Wiederum eine unverzichtbare Notwendigkeit, alle Kleinflugzeuge und Segelflugzeuge mit zuverlässigen und gegenseitig warnenden Antikollisiongeräten aus- und nachzurüsten. In unserer übertechnisierten Zeit, in der ferngesteuerte Roboter sogar zuverlässig auf dem Mond, dem Mars und anderen Himmelkörpern agieren, darf es einfach nicht mehr hingenommen werden, dass zwei Flugzeuge zusammenstossen, weil der eine den anderen nicht rechtzeitig identifizieren kann. Wieder ein Lehrbeispiel, das nachhaltig aufrütteln sollte.


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