Ju 52 Absturz am Piz Segnas - Schweiz
Verfasst: 08.08.2018 14:34
Die zum Teil haarsträubenden Theorien und "Erkenntnisse" vieler sogenannter Experten zum Absturz der Ju 52 HB-HOT der schweizerischen JU Air, die zur Zeit durch die Medien und Foren geistern, halte ich für sehr bedenklich.
Ich bin kein "sehr erfahrener Berufspilot" sondern seit Jahrzehnten Segelflieger und langjähriger Pilot von Reisemotorseglern.
Meine deutlich mehr als 1000 Flugstunden habe ich vorwiegend in den Schweizer Bergen erflogen.
Auch die Gebirgsfliegerei kann sehr sicher und relativ risikolos sein, wenn man einige elementare Grundsätze beachtet: Einwandfreie Wetterverhältnisse, genügende Höhe und respektvoller Abstand zu Felsformationen, offener Rückweg bei Wetter- oder technischen Problemen talwärts. Besondere Aufmerksamkeit sind Scher- und Fallwinden, Kabeln und Transportseilen von Bergbahnen etc. zu schenken.
Den Segnas-Pass, der zu einer meiner Standardrouten gehört, kenne ich sehr gut. Ich quere die Passhöhe nicht von der Westseite, sondern in der Regel nach einem Flug vom Unterland, via Zürichsee, Walensee, Chur und Flims von der Ostseite her. Die Höhe beträgt dabei niemals weniger als 3'300 m MSL - also mit reichlichen Reserven. Bisher hatte ich auf diesen Flügen nie Probleme. Der gestreckte Sinkflug führt dann über Elm, den ehemaligen Militärflugplatz Mollis, an der Alpensegelflugschule Schänis vorbei wieder zurück zum Heimatflugplatz.
Auch die Alpenüberquerung via Gotthard-Pass nach Locarno-Magadino mit dem bescheiden motorisierten Reisemotorsegler, die ich bereits mehrmals geflogen hatte, ist kein Problem, wenn die Gegebenheiten stimmen.
Den Spekulationen über den Absturz der dreimotorigen Junkers will und kann ich mich nicht anschliessen. Für mich - und ich betone für m i c h - ist die Ursache jedoch ziemlich klar: Die Besatzung will ihren Passagieren auf dem Rückflug noch etwas Besonderes bieten und fliegt - eventuell mit reduzierter Reisegeschwindikeit - unterhalb der Gipfelregion des Piz Segnas am sogenannten Martinsloch in der Felsflanke vorbei. Dann dreht die Ju 52 in eine Linkskurve nach Süden und gerät in den Rückenwind der Nordost-Strömung und zugleich in heftige Leeturbulenzen, was zum plötzlichen Strömungsabriss führt. Die Ju 52 schmiert über die linke Tragläche ab und geht in einen senkrechten Sturzflug über, der mangels ausreichender Höhe über Grund nicht mehr abgefangen werden kann. Das Drama ist perfekt.
Ich bin sehr gespannt, was der amtliche Untersuchungsbericht zu den Ursachen dieses folgenreichen Crash's feststellen wird.
Ich bin kein "sehr erfahrener Berufspilot" sondern seit Jahrzehnten Segelflieger und langjähriger Pilot von Reisemotorseglern.
Meine deutlich mehr als 1000 Flugstunden habe ich vorwiegend in den Schweizer Bergen erflogen.
Auch die Gebirgsfliegerei kann sehr sicher und relativ risikolos sein, wenn man einige elementare Grundsätze beachtet: Einwandfreie Wetterverhältnisse, genügende Höhe und respektvoller Abstand zu Felsformationen, offener Rückweg bei Wetter- oder technischen Problemen talwärts. Besondere Aufmerksamkeit sind Scher- und Fallwinden, Kabeln und Transportseilen von Bergbahnen etc. zu schenken.
Den Segnas-Pass, der zu einer meiner Standardrouten gehört, kenne ich sehr gut. Ich quere die Passhöhe nicht von der Westseite, sondern in der Regel nach einem Flug vom Unterland, via Zürichsee, Walensee, Chur und Flims von der Ostseite her. Die Höhe beträgt dabei niemals weniger als 3'300 m MSL - also mit reichlichen Reserven. Bisher hatte ich auf diesen Flügen nie Probleme. Der gestreckte Sinkflug führt dann über Elm, den ehemaligen Militärflugplatz Mollis, an der Alpensegelflugschule Schänis vorbei wieder zurück zum Heimatflugplatz.
Auch die Alpenüberquerung via Gotthard-Pass nach Locarno-Magadino mit dem bescheiden motorisierten Reisemotorsegler, die ich bereits mehrmals geflogen hatte, ist kein Problem, wenn die Gegebenheiten stimmen.
Den Spekulationen über den Absturz der dreimotorigen Junkers will und kann ich mich nicht anschliessen. Für mich - und ich betone für m i c h - ist die Ursache jedoch ziemlich klar: Die Besatzung will ihren Passagieren auf dem Rückflug noch etwas Besonderes bieten und fliegt - eventuell mit reduzierter Reisegeschwindikeit - unterhalb der Gipfelregion des Piz Segnas am sogenannten Martinsloch in der Felsflanke vorbei. Dann dreht die Ju 52 in eine Linkskurve nach Süden und gerät in den Rückenwind der Nordost-Strömung und zugleich in heftige Leeturbulenzen, was zum plötzlichen Strömungsabriss führt. Die Ju 52 schmiert über die linke Tragläche ab und geht in einen senkrechten Sturzflug über, der mangels ausreichender Höhe über Grund nicht mehr abgefangen werden kann. Das Drama ist perfekt.
Ich bin sehr gespannt, was der amtliche Untersuchungsbericht zu den Ursachen dieses folgenreichen Crash's feststellen wird.