Bange Momente in Entebbe/Uganda

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swisseagle
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Bange Momente in Entebbe/Uganda

Beitrag von swisseagle »

Ein spezielles Flugerlebnis aus den Siebzigerjahren ist mir - in nicht besonders angenehmer - Erinnerung geblieben. Flug mit der damaligen belgischen Fluggesellschaft SABENA von Zürich nach Brüssel und von dort in einer Boeing 707 mit Destination Nairobi in Kenia. Eine Woche Aufenthalt mit kleineren Safari-Touren, dann Rückflug, ebenfalls mit einer Boeing 707 der SABENA via Brüssel nach Zürich.
Nachdem meine Frau und ich es uns an Bord gemütlich gemacht hatten, den tadellosen Service an Bord genossen und die Erlebnisse mit der Tierwelt des ostafrikanischen Landes nochmals aus der Erinnerung an uns vorbeiziehen liessen, kam die Ansage der Besatzung, dass wir unplanmässig in Entebbe (Uganda) zwischenlanden würden. Uganda wurde damals von einem schlimmen Diktator, Idi Amin Dada, mit dem Beinamen "Schlächter von Afrika" unter der Knute gehalten und übel terrorisiert. Also wunderten wir uns, was wir wohl in Entebbe zu suchen hatten.
Kaum gelandet, wurde unsere Boeing von Militärs mit Gewehren umringt. Dann stellte die Besatzung die Kabine unseres Fliegers buchstäblich auf den Kopf. Während wir an Bord bleiben mussten, öffneten die Flugbegleiterinnen sämtliche Gepäckfächer und kontrollierten Sitzreihe um Sitzreihe. Offenbar ohne sichtbares Ergebnis. Nach ca. einer Stunde Aufenthalt konnten wir dann endlich zum Start nach Brüssel rollen. Uns gegenüber sass ein in sich gekehrter alter Mann mit langem weissem Bart in einer ansonsten leeren Dreier-Sitzreihe. Plötzlich erhob sich dieser ungewöhnliche Fluggast, kniete auf den Polstern der Dreierreihe nieder, verneigte sich tief gegen Mekka und murmelte ein Gebet. Offensichtlich war der alte Herr, genau wie wir sehr erleichtert und dankbar, dass wir den höchst ungastlichen Ort ohne weitere Komplikationen wieder verlassen konnten. Den Grund für die Zwischenlandung in Entebbe und die eigenartige Durchsuchung unserer Boeing hatten wir nie erfahren.


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