Crash durch Vogelschlag - und kein Gegenmittel?

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swisseagle
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Crash durch Vogelschlag - und kein Gegenmittel?

Beitrag von swisseagle »

Triebwerkschäden durch Vogelschlag mit teils dramatischen Folgen - keine Seltenheit. Das herausragendste Ereignis war wohl die Notwasserung einer Verkehrsmaschine auf dem Hudson-River in New York, nachdem Wildgänse kurz nach dem Start in beide Turbinen geraten waren und diese einen Totalausfall erlitten. Vorfälle, wo durch Vogelschlag nur ein Triebwerk ausgefallen war und dann einmotorig eine erfolgreiche Notlandung eingeleitet werden konnte, gehören fast schon zur Tagesordnung.
Ich bin kein Ingenieur oder besonders versiert in Luftfahrttechnik. Trotzdem frage ich mich immer häufiger, warum diesem Uebel nicht grundlegend begegnet werden kann.
Moderne Strahltriebwerke verdauen eine ganze Menge, aber eben nicht alles. Ein ganzer Möwenschwarm oder wesentlich grössere Wildenten- bzw. Gänse, die in die Triebwerke gelangen, können diese nach wie vor schwer beschädigen oder sogar ganz zerstören - mit entsprechenden Folgen.
Da taucht die Frage auf, warum Triebwerkseinläufe nicht gegen Vogelschlag geschützt werden können. Bei Hubschauberturbinen kann man zum Teil beobachten, dass die Lufteinlässe mit Metallnetzen gegen das Ansaugen von Fremdkörpern geschützt werden. Das ist so bei Strahlflugzeugen wegen der hohen Fluggeschwindigkeiten und dem entsprechenden Luftwiderstand wohl nicht machbar. Warum sollte es jedoch technisch nicht möglich sein, vor den Triebwerkseinlässen messerartige Streben zu montieren, die einerseits den Triebwerken genügend Luft zuführen, andererseits angesaugte Vögel bereits vor den mit hohen Drehzahlen rotierenden Turbinenschaufeln so zerkleinern, dass sie diesen nicht mehr schaden können.
Der erste Düsenjäger der Welt, die zweistrahlige Messerschmitt Me 262, wurde in ihrer ersten Spornrad-Testversion vor beiden Strahltriebwerken mit Gitterkörben bestückt. Man hatte in dieser sehr frühen Phase der Jetfliegerei bereits die Gefahr des Ansaugens von Fremdkörpern erkannt. Bei der Serienfertigung der Me 262 mit Bugradfahrwerk war dieser Triebwerkschutz allerdings nicht mehr zu beobachten.


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