Alkohol im Cockpit - ein absolutes no go

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Moderator: aerotimmi

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swisseagle
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Alkohol im Cockpit - ein absolutes no go

Beitrag von swisseagle »

In steter Regelmässigkeit lassen Berichte in den Medien aufhorchen: Piloten und/oder Copiloten mit Alkoholfahnen oder sichtbaren Einschränkungen ihrer Aktivitäten veranlassen Angehörige des Flughafenpersonales- oder Crewmitglieder, ja sogar Passagiere dazu, Sicherheitsorgane zu rufen, um alkoholisierte Piloten aus dem Verkehr zu ziehen.
Es ist geradezu unglaublich, welche verantwortungslose, ja schon kriminelle Handlungsweise sich in solchen Fällen zeigt. Schon die Startvorbereitungen, das Abarbeiten der Checklisten, die richtige Einstellung der Bedienungselemente und Instrumente sowie deren korrekte Ueberwachung erfordern höchste Sorgfalt und Konzentration. Während stundenlanger Flüge ist schon die normale Ermüdung ein sehr belastender Faktor. Hinzu kommen grenzwertige Wetterverhältnisse, anspruchsvolle Anflüge und Landungen auf schwierigen Flughäfen nebst eventuellen technischen Problemen, die höchste Aufmerksamkeit und absolut professionelles Handeln erfordern.
Wenn sich Cockpitbesatzungen alkoholisiert an Bord begeben, ist das schlicht unbegreiflich. Nach sorgfältiger Auslese und langer intensiver Ausbildung ist eine fliegerische Karriere von einem Augenblick zum anderen zunichte gemacht, nur weil es an elementarer Disziplin und dem erforderlichen Pflicht- und Verantwortungsgefühl fehlt.
Es taucht da schon die Frage auf, ob an mancher Fliegerschule nur noch technokratische Apparatschiks gezüchtet werden, die zwar ihr fliegerisches Handwerk mehr oder weniger beherrschen, charakterlich jedoch ungeeignete Nullen sind. Diesen Herrschaften ist wohl völlig entgangen und egal, dass sie die Verantwortung für hunderte Passagiere tragen, die ihnen ein ungerechtfertigtes Vertrauen entgegen bringen und deren Leben durch das inakzeptable Verhalten in höchste Gefahr gerät.
Vielleicht sollte man in diesem Zusammenhang auch einen Blick auf die Arbeitsbedingungen vieler Flugbesatzungen werfen, die man - speziell oft bei Billigairlines - fast nur noch als Sklaventreiberei bezeichnen kann. Dass sich unter solchen Gegebenheiten gewaltiger Frust, Existenzsorgen und gefährliche Auslaugung entwickeln, kann nicht erstaunen. Eine Entschuldigung für Trunkenheit am Steuerknüppel ist das sicher nicht. Neben den disqualifizierten Piloten sollte man bei solchen Airlines auch die neoliberalen Sklaventreiber aus den Teppichetagen von ihren Sesseln stossen.


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