Jugenderinnerungen: Douglas C 47 "Dakota"

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swisseagle
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Jugenderinnerungen: Douglas C 47 "Dakota"

Beitrag von swisseagle »

Mit dem Begriff "Dakota" verbinden sich vielfältige Erinnerungen an meine Jugendzeit. Nicht etwa an eine Reise in die USA, die damals für mich so unerreichbar war, wie eine heutige Reise zum Mond. Vielmehr verband sich dieser Begriff mit der militärischen Version der berühmten zweimotorigen Douglas DC 3 - der C 47 "Dakota". Auf unserem wenige Kilometer entfernten Militärflugplatz Penzing, nahe der historischen Stadt Landsberg am Lech, war bis etwa Mitte der Fünfzigerjahre die US-Luftwaffe stationiert, die dort einige C 47 für militärische Personen- und Frachttransporte betrieb. Bei Westwind konnte ich die behäbigen Brummer beobachten, wie sie nach dem Start über dem Steilufer des Lechs erschienen und im langsamen Steigflug Höhe gewannen. Ich war immer wieder von diesem Flugzeug begeistert und wäre noch begeisterter gewesen, hätte ich darin mitfliegen können. Das allerdings war seinerzeit unerfüllbares Wunschdenken.
Wenn ich in den Wintermonaten bei eisiger Kälte auf dem Schulweg war, hörte ich am Morgen die Motorengeräusche der C 47, wenn diese auf dem Flugplatz vor dem Start längere Zeit warm liefen und dann abgebremst wurden. Geräusche, die bei mir nicht wenige Emotionen weckten.
Schliesslich veranstaltete die USAF einen Tag der offenen Türe, verbunden mit diversen Flugvorführungen. Der Besuch des Fliegerhorstes war ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Zum ersten Mal konnte ich verschiedene Flugzeuge ganz aus der Nähe betrachten, von deren Grösse ich bisher keine Vorstellung hatte. Tief beeindruckt strich ich um eine silbern glänzende "Dakota" herum, die mir fast riesig erschien. Meine Bewunderung für diesen Flieger war enorm und ehrfurchtsvoll legte ich meine Hand auf einen der wuchtigen Reifen des Hauptfahrwerkes.
Vor diesem Flugtagerlebnis stand allerdings ein noch eindrücklicheres Erlebnis. Als Teenager befand ich mich mit meiner Mutter auf der Rückreise von einer Woche Ferien im Allgäu. Am Bahnhof Kaufering, Knotenpunkt der Strecken Lindau-München und Augsburg-Schongau, stiegen wir in einen Bus der Deutschen Bundesbahn nach Landsberg am Lech um. Kurz nach Beginn der Fahrt machte uns ein Fahrgast auf ein ganz spezielles Ereignis aufmerksam. Einige hundert Meter von der Strasse entfernt lag eine C 47 der US Airforce mitten im Gelände auf dem Bauch. Höchst überraschend und ebenso eindrücklich. Später erfuhren wir aus der lokalen Presse, dass die Dakota kurz nach dem Start vom Fliegerhorst Penzing den Ausfall eines Motors erlitt. Der Captain fackelte nicht lange und setzte zur Notlandung mit eingezogenem Fahrwerk unter einer Hochspannungsleitung hindurch an. Dank des topfebenen unbewachsenen Geländes verlief das Manöver ohne Blessuren für die Besatzung. Auch die C 47 schien die Bauchlandung ohne erkennbare äusseren Schäden überstanden zu haben.
Einige Monate lang lag die Maschine noch silberglänzend und weithin sichtbar im Gelände, bis sie schliesslich demontiert und abtransportiert wurde.
Dateianhänge
Douglas C 47 der USAF (Symbolbild)
Douglas C 47 der USAF (Symbolbild)
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C 47 "Dakota" (Symbolbild)
C 47 "Dakota" (Symbolbild)
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