Boeing 747 first class - eine fliegende Suite
Verfasst: 08.10.2020 22:58
Unser zweiter Südafrikaflug vor vielen Jahren (Zürich-Johannesburg) ist mir in spezieller Erinnerung geblieben. Ich zähle mich weder zu den sogenannten "Bonzen" noch zu den Luxusfetischisten. Dieser first-class-Flug wurde meiner Gattin und mir nur durch den Umstand zuteil, dass die Boeing 747 der South-African-Airways überbucht war und wir daher, zusammen mit einem weiteren Paar in die erste Klasse komplimentiert wurden. Ueber eine Wendeltreppe gelangten wir in das Oberdeck des "Jumbos". Ein sehr grosszügiger Raum hinter dem Cockpit, der an eine Hotelsuite erinnerte. Da sahen wir ein mehrteiliges Ledersofa, Ledersessel, exklusive Teppiche und eine halbrunde Bar mit Hockern, die auch einem höherklassigen Hotel gut angestanden wäre.
Die Begrüssung durch die Flugbegleiterinnen war dann auch "first-class". Bereits vor dem Start wurden Drinks mit verschiedenen Häppchen gereicht. Nach Erreichen der Reiseflughöhe ging es dann munter so weiter. Diverse Köstlichkeiten auf erlesenem Porzellangeschirr, darunter Hummer mit Champagner zum "Nachspülen"; zum Dessert Fruchtsalat, Cremes, Eis und Gebäck und abschliessend ausgezeichneter Kaffee.
Später liessen wir uns dann noch an der Bar nieder, um den abschliessenden gute-Nacht-Drink zu nehmen. Ein Erlebnis, das schon jenseits des gewohnten Reisens im Flugzeug war. Die Nacht verlief unter dem monotonen Summen der vier Triebwerke turbulenzfrei; auf dem Ledersofa konnten wir mit Kopfkissen und Wolldecke recht angenehm schlafen.
Am Morgen weckte uns die aufgehende Sonne, die strahlend über dem östlichen Namibia aufstieg. Wir flogen in ca. 10'000 m Höhe vom Südatlantik auf die Küste zu. Unten war weites gelbes Steppen- oder Wüstengebiet zu sehen. Inzwischen servierten die Flugbegleiterinnen Kaffee mit frischen Brötchen, Hörnchen, Butter, Marmelade etc. Eine ziemlich unwirkliche Situation, wenn man sich in Erinnerung rief, dass fast vor einem Menschenalter Flugpioniere diese Strecke bereits unter extremen Gefahren und Strapazen in klapprigen Doppeldeckern auf wochenlangen Etappenflügen bewältigt hatten. Da konnte man nur noch darüber rätseln, warum sich dieser gewaltige technische Fortschritt immer noch nicht im Verhalten der Menschheit niedergeschlagen hatte, statt in ständigen weltweiten Konflikten mit der Mentalität von Steinzeitindividuen aufeinander loszuschlagen, statt eine entsprechend hochstehende moralische Weiterentwicklung zu vollziehen. Eine offensichtlich - entgegen dem technischen Fortschritt - unlösbare Aufgabe.
Unsere Boeing ging in einen langen Sinkflug über und bald darauf erfolgte der Anflug auf den Flughafen von Windhoek in Namibia. Dort konnten wir das Flugzeug verlassen und endlich wieder an der Sonne und in frischer Luft die steif gewordenen Beine bewegen. Anschliessend begaben wir uns wieder an Bord für unsere letzte Etappe Windhoek - Johannesburg in Südafrika.
Die Begrüssung durch die Flugbegleiterinnen war dann auch "first-class". Bereits vor dem Start wurden Drinks mit verschiedenen Häppchen gereicht. Nach Erreichen der Reiseflughöhe ging es dann munter so weiter. Diverse Köstlichkeiten auf erlesenem Porzellangeschirr, darunter Hummer mit Champagner zum "Nachspülen"; zum Dessert Fruchtsalat, Cremes, Eis und Gebäck und abschliessend ausgezeichneter Kaffee.
Später liessen wir uns dann noch an der Bar nieder, um den abschliessenden gute-Nacht-Drink zu nehmen. Ein Erlebnis, das schon jenseits des gewohnten Reisens im Flugzeug war. Die Nacht verlief unter dem monotonen Summen der vier Triebwerke turbulenzfrei; auf dem Ledersofa konnten wir mit Kopfkissen und Wolldecke recht angenehm schlafen.
Am Morgen weckte uns die aufgehende Sonne, die strahlend über dem östlichen Namibia aufstieg. Wir flogen in ca. 10'000 m Höhe vom Südatlantik auf die Küste zu. Unten war weites gelbes Steppen- oder Wüstengebiet zu sehen. Inzwischen servierten die Flugbegleiterinnen Kaffee mit frischen Brötchen, Hörnchen, Butter, Marmelade etc. Eine ziemlich unwirkliche Situation, wenn man sich in Erinnerung rief, dass fast vor einem Menschenalter Flugpioniere diese Strecke bereits unter extremen Gefahren und Strapazen in klapprigen Doppeldeckern auf wochenlangen Etappenflügen bewältigt hatten. Da konnte man nur noch darüber rätseln, warum sich dieser gewaltige technische Fortschritt immer noch nicht im Verhalten der Menschheit niedergeschlagen hatte, statt in ständigen weltweiten Konflikten mit der Mentalität von Steinzeitindividuen aufeinander loszuschlagen, statt eine entsprechend hochstehende moralische Weiterentwicklung zu vollziehen. Eine offensichtlich - entgegen dem technischen Fortschritt - unlösbare Aufgabe.
Unsere Boeing ging in einen langen Sinkflug über und bald darauf erfolgte der Anflug auf den Flughafen von Windhoek in Namibia. Dort konnten wir das Flugzeug verlassen und endlich wieder an der Sonne und in frischer Luft die steif gewordenen Beine bewegen. Anschliessend begaben wir uns wieder an Bord für unsere letzte Etappe Windhoek - Johannesburg in Südafrika.