Informationen zum Flugplatz Cottbus-Drewitz EDCD

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Informationen zum Flugplatz Cottbus-Drewitz EDCD

Beitrag von Fluglehrer »

Der Flugplatz Cottbus-Drewitz ist ein deutscher Verkehrslandeplatz 25 km nordöstlich von Cottbus. Der ehemalige Militärflugplatz ist, neben dem Flugplatz Neuhausen und dem Flugplatz Spremberg-Welzow einer von drei Verkehrslandeplätzen im Landkreis Spree-Neiße.

Als Verkehrslandeplatz klassifiziert ist der Flugplatz für Flugzeuge bis 20 Tonnen (Jets) beziehungsweise 30 Tonnen (Propellermaschinen) zugelassen. Er liegt in der Gemarkung Drewitz, einem Ortsteil der Gemeinde Jänschwalde, südlich des Naturschutzgebietes Schlaubetal.

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Derzeit existieren keine Linienverbindungen von und nach Cottbus-Drewitz. Gelegentlich gibt es Charterflüge. Es werden Trainingsflüge u.a. von Air Berlin, TUIfly, Lufthansa oder Germania mit Flugzeugen der Hersteller Boeing, Airbus und Fokker durchgeführt.

Der Flugplatz ist mit der Bahn über den Bahnhof Jänschwalde-Ost mit der Linie RE 11 auf der Strecke Cottbus–Guben–Eisenhüttenstadt–Frankfurt zu erreichen.

Mit dem Auto ist er über die alte Strecke der B 97 beziehungsweise über die Autobahn 15/E 36 und die neue B 97 zu erreichen. Er liegt etwa 25 Kilometer nordöstlich von Cottbus.

Der Airport sollte – ähnlich wie der Flughafen Frankfurt-Hahn – zum Frachtflughafen mit einer Landebahn von bis zu 3000 m ausgebaut werden. Allerdings scheiterten diese Versuche bisher, da sich Investoren zurückzogen.

Zwischen 1928 und 1929 wurde auf dem Gelände die ersten Einrichtungen zum Betrieb eines zivilen Flugplatzes errichtet. Im Jahr 1937/38 wurde mit der Rodung des Waldes und dem Auftragen von Torf zur Herstellung einer tragbaren Rasenfläche begonnen. Ab 1938 übernahm die Luftwaffe mit der Fl.H.Kdtr. Drewitz (Fliegerhorstkommandantur) den Platz. Im Jahr 1939 nahm man den Flugplatz als Arbeitsflugplatz für die Schule/FAR 41 (Flieger-Ausbildungs-Regiment 41), FFS A/B 41 (Flugzeugführerschule A/B 41) umbenannt in FFS A 41 und der FFS A/B 3 Guben in Betrieb. Im Jahr 1944 endete die Schülerausbildung und der Platz wurde durch aktive fliegende Einheiten belegt. So war von Januar bis Februar 1945 die III. Gruppe des Jagdgeschwaders 4 und im März 1945 die 9. Staffel des Jagdgeschwaders 6 hier stationiert.[1] Am 30. Januar 1945 startete das letzte Flugzeug der Flugzeugführerschule nach Plauen. Am 22. April nahm die Rote Armee den Platz ein.

Nach dem Zweiten Weltkrieg schloss sich die Nutzung des Flugplatzes durch die sowjetische Militäradministration an.

Ende Mai 1953 wurde der Platz durch den Aeroklub der DDR (KVP Luft) übernommen, am 26. September 1956 folgte die Übernahme als Militärflugplatz durch die Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee der DDR. Hier waren das Jagdfliegergeschwader 7 (JG-7) und ab 1971 auch das Jagdbombenfliegergeschwader 37 (JBG-37) stationiert. Das JG-7 wurde im Oktober 1989 im Rahmen der KSZE-Verhandlungen aufgelöst. Anschließend erfolgte die Aufstellung der Taktischen Aufklärungsfliegerstaffel 87 (TAFS-87).[3] Am 25. September 1990 erfolgte der letzte Flugdienst der NVA.

Durch die Wiedervereinigung übernahm die Luftwaffe der Bundeswehr den Flugplatz offiziell am 3. Oktober 1990. Am 8. April 1991 startete letztmals eine MiG-21bis/SAU von Drewitz zum Flugplatz Ingolstadt-Manching.

Im April 1992 begann mit der Gründung der Flughafen Süd-Brandenburg-Cottbus GmbH die zivile Nutzung des Platzes. Am 17. März landete die erste Sportmaschine aus den Niederlanden, eine PA-32. Etwas mehr als ein Jahr darauf, am 18. August 1993 wurde der Flugplatz für den zivilen Luftverkehr geöffnet. Die Eröffnung der Luftfahrerschule folgte am 2. März 1995.

Am 29. April 1995 landete das erste Flugzeug vom Typ Beechcraft King Air zur Eröffnung der in Cottbus stattfindenden Bundesgartenschau 1995. Etwa einen Monat darauf, am 4. Mai 1995, bekam die Betreibergesellschaft die Genehmigung zur Betriebsaufnahme des Verkehrslandeplatzes Cottbus-Drewitz. Der erste Trainingsflug des Airbus A320 „Cottbus“ folgte am 26. September 1995. Die Daten des Verkehrslandeplatzes wurden am 15. Februar 1996 im Luftfahrthandbuch veröffentlicht, die Befeuerungsanlage wurde am 28. November desselben Jahres eingeweiht.

Der neue Tower wurde im April 2000 in Betrieb genommen, im September des Folgejahres war der Baubeginn für das neue Terminal. Im September 2002 folgte die Betriebsaufnahme des Instrumentenflug-Verkehrs.

Am 22. Mai 2012 führte ein Airbus A400M zur Erprobung Start- und Landeversuche auf einer Graspiste des Platzes durch.

Am Flugplatz Cottbus-Drewitz gibt es neben der Flugschule ein kleines Museum. Ein Bistro befindet sich im Terminal. Ein Teil des alten Militärflugplatzes wurde in der Vergangenheit für Airsoft-Turniere genutzt. Im Rahmen des Konjunkturpakets II (Abwrackprämie) wurden seit 2009 auf verschiedenen Freiflächen des Flugplatzes hunderte Fahrzeuge, die verschrottet werden sollten, zeitweilig abgestellt.[4] Ab 2011 wurden großflächig Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf dem Gelände errichtet.[5]

Am 20. Juli 2015 gab das Amtsgericht Cottbus bekannt, dass für die Betreibergesellschaft das Insolvenzverfahren, vorläufig in Eigenregie, angeordnet wurde.





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