Prüfung in Köln BZF 1

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aerotimmi
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Prüfung in Köln BZF 1

Beitrag von aerotimmi »

So, jetzt noch ein kleinerBericht von mir, habe gestern mein BZF I in Köln gemacht.

Die Prüfung haben alle als‚knackig‘ empfunden, alle Prüflinge kamen ins Schwitzen, der Prüfer war währendder Prüfung hart, hat aber schließlich alle 6 Teilnehmer bestehen lassen.

Ich selbst hatte vor rund 2Jahren meinen BZF II gemacht. Das BZF I brauche ich jetzt nicht sofort, aberwas soll man in diesen dunklen Wintermonaten anderes machen, als sichfortzubilden? Täglich meinen Flieger streicheln und auf gutes Wetter undtrockenen Platz hoffen, ist nicht mein Ding.

Prüfungsablauf: EnglischenText vorlesen und übersetzen. Habe mich darauf eher wenig vorbereitet, weilmein Englisch recht passabel ist und ich im Beruf täglich Englisch spreche. DerPrüfer hat das Vorlesen dann auch nach ein paar Sätzen abgebrochen, michübersetzen lassen, das war's.

Hier haben sich einigePrüflinge natürlich einen abgebrochen, je nach Kenntnisstand der Fremdsprache.Meine Einschätzung ist: wenn man sowieso nicht gut Englisch spricht, dannbringt auch kein ‚Erlernen‘ der Texte etwas. Dann sollte man eher generell amEnglisch arbeiten, als die Frequenzen quälen. My humble opinion.

Praktischer Teil: An- undAbflug von Köln. Unser Prüfer legte großen Wert darauf, ALLES, aber auch alleszu erbitten und dafür eine Genehmigung zu erhalten.

Der Klassiker also: ichmelde mich mit ‚(Rufzeichen, etc.)..5 Miles east of Echo in 2000ft, forlanding‘ . Und bekomme ein: ‚(Cologne Tower, etc.)…RWY 24, QNH1010‘. Nixweiter. Also noch KEINE Freigabe zu Einflug in die Kontrollzone. Dies mussteerst explizit erbeten werden: ‚Request to enter controlzone via Echo in…ft.‘Dafür gab's dann die entsprechende Freigabe. Hm, dachte ich mir, der Lotsemöchte bestimmt auch noch den Einflug in die Platzrunde hören. Also meldete ich ‚(D-…,)request to enter the traffic circuit‘. Mieneder Lotsen erhellte sich: ‚(D-…) approved, report base runway 24‘ . Nach meinerAntwort ‚(D-…) Wilco‘ hörte ich ein leises ‚sehr gut‘. Er wollte also auch das ZauberwortWilco hören.

Beim Abflug hat mich derPrüfer aufs Glatteis geführt. Als Rollanweisung erhielt ich: ‚Taxi to RWY 24via T,D, A.‘ Also rollte ich über T,D, A und stand gedanklich vor dem RWY 14L.Meldete also ‚request to cross RWY 14L‘. Prüfer fragt mich, wo ich den hinwolle. Ich antwortete, zum Rollhalt Piste 24. Und zwar ans Ende der 24. Erfragte mich, wie lang den der RWY 24 sei. Ich : rund 2,5km. Er: reicht Ihnendas nicht, vom Rollhalt A (= ungefähr Halbbahn) aus auf die Bahn zu rollen?Ich: OK, meldete ‚ready for departure RWY 24, holding point A‘. Innerlichdachte ich mir, sch… , das war's. Ich rolle immer ans Ende einer Piste, freinach dem Motto ‚nichts ist so doof wie die Startbahn hinter dir‘. Dass ich aufdie Mitte einer Bahn geschickt würde, damit hätte ich nie gerechnet.

Weiter ging's: Sonder VFR: ‚when airborne, turn right, heading 020,climb altitude 1700 ft’. Auch hier nochkeine Startfreigabe. Erst von mir ein erneutes: ‘ready for departure RWY 24’,dann kam das erhoffte ‘RWY 24 cleared for take-off’. Jetzt war ich in der Luft,hatte aber bei meinem Einleitungsruf gemeldet, daß ich über Meldepunkt Echo ausder Kontrollzone ausfliegen wollte. Dummerweise war Kurs 020 nicht der Wegdorthin. Alsomeldete ich ‚request right turn, heading 100‘. Als Antwort kam: ‚Right turnapproved, heading 070‘. Immer noch nichtder richtige Kurs. Also nochmal gemeldet: ‘Request right turn, direct Echo’. Dannendlich: ‚right turn, direct Echo approved‘. Dann Ausflug aus der Kontrollzone,abmelden, alles gut.

Was kann ich jemanden raten,der sich auf die BZF-Prüfung vorbereitet:

Expect the unexpected:immer zuhören, der Lotse sagt gerne etwas, womit man eigentlich nicht rechnet.Das können andere Steuerkurse sein, ein anderer Pflichtmeldepunkt, kann auch sein: , I will call you back′.Heisst auf gut Deutsch, mal kurz die Klappe halten und nicht darauf bestehen,daß man jetzt an der Reihe ist. Das hat uns der Lotse auch nach der Prüfungnochmals erläutert: viele Piloten melden sich und haben eine Erwartungshaltung,dass der Lotse sich jetzt ausschließlich um einen selber kümmert. Vielleichthat er gerade etwas wichtigeres zu tun. Also zuhören.
Während der Prüfung IMMERwissen, WO man gerade ist. Das heißt, man sollte sich seiner Steuerkurse sichersein. Jeder Prüfling hat gestern diese Frage mehrmals bekommen. Kleiner Tip:wenn man z.B. in Köln davon ausgehen kann, daß der Kölner Flughafen genommenwird: bevor die Prüfung los geht, auf sein Blättchen kurz die Landerichtungenaufmalen, dazu die Kurse vom Queranflug.
Das Wort Wilco benutzen:wenn die Aufforderung heißt: ‚report base RWY 06‘, dann reicht ein ‚Wilco‘.


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