Das Weihnachtswunder von Puerto Inca - Peru

[swisseagle]

Weihnachten, 24.12.1971: Auf dem Flughafen Lima-Jorge Chavez in Peru startet die viermotorige Turboprop Lockheed Electra - L 188 A mit der Registration OB - R - 941 der peruanischen Fluggesellschaft LANSA zu einem Inlandflug nach Pucallpa. An Bord befinden sich 86 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder. Die Lockheed Electra wird vor allem im Linienverkehr auf Kurz- und Mittelstrecken eingesetzt.
Nach vierzigminütigem Flug gerät die Maschine auf Reiseflughöhe in ein schweres Unwetter mit heftigen Turbulenzen. Nach weiteren zwanzig Minuten schlägt plötzlich ein Blitz in die rechte Tragfläche ein, die darauf in Brand gerät. Kurz darauf bricht diese Tragfläche zusammen mit einem Teil der linken Tragfläche weg und das Flugzeug stürzt unkontrolliert ab. Während sich das Flugzeug in der Luft weiter zerlegt, wird auch die 17 jährige Peruanerin Juliane Koepcke aus der Maschine geschleudert und rast angeschnallt auf ihrem Sitz der Erde entgegen. Nach freiem Fall schlägt sie im dicht bewachsenen Dschungel auf und überlebt wie durch ein Wunder - allerdings mit verschiedenen Verletzungen: So ist ihr Schlüsselbein gebrochen, am rechten Arm klafft eine tiefe Schnittwunde - ausserdem erleidet das Mädchen eine Gehirnerschütterung. Da in dem abgelegenen und unzugänglichen Absturzgebiet keine Rettungsaktivitäten erfolgen, macht sich die Ueberlebende auf die riskante Wanderung durch den dichten Amazonas-Dschungel auf den Weg. Sie folgt mit einer lebensrettenden Logik kleinen Fliessgewässern, die in immer grössere Bäche und Flüsse münden und irgendwann auf Siedlungen an ihren Ufern treffen müssen. Und tatsächlich - nach zehn Tagen strapaziösem und gefährlichem Fussmarsch stösst die 17-jährige auf Holzfäller, die ihre weitere Rettung in die Wege leiten. Von den weiteren 85 Fluggästen und 6 Besatzungsmitgliedern hatte niemand den Absturz überlebt. Ein echtes Weihnachtswunder...