Anschlag auf Adolf Hitlers Focke-Wulf 200 "Condor"

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swisseagle
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Anschlag auf Adolf Hitlers Focke-Wulf 200 "Condor"

Beitrag von swisseagle »

Adolf Hitler scheint - ohne abergläubisch zu sein - mit dem Teufel im Bunde gestanden zu haben. Rund vierzig Attentate überlebte er unbeschadet oder nur
leicht lädiert.
Nach einem Truppenbesuch an der Ostfront bei Smolensk machte sich der inzwischen selbst in Kreisen seiner höchsten Stabsoffiziere verhasste Despot auf den Rückweg zu seinem Hauptquartier "Wolfsschanze" via Flugplatz Rastenburg (Ostpreussen). Für den Rückflug stand sein persönliches Flugzeug, eine viermotorige Focke-Wulf "Condor" bereit. Einer Gruppe hoher Militärs, die anfänglich noch loyal hinter ihrem "Führer" standen, wurde immer klarer, dass sie es mit einem ebenso rücksichtslosen wie skrupellosen Verbrecher und Massenmörder, sowie vom Grössenwahn befallenen militärischen Dilettanten, zu tun hatten, der Deutschland immer weiter in den Abgrund trieb. Aus dem "Gröfaz" (gösster Führer aller Zeiten) war ein "Grövaz" (grösster Verbrecher aller Zeiten) geworden, der - koste es was es wolle - beseitigt werden musste.
Am 13. März 1943 übergab nach langen, streng geheimen Vorbereitungen, Stabsoffizier Fabian von Schlabrendorff ein als Cognacflaschen-Behältnis getarntes Sprengstoffpaket einem der hohen militärischen Passagiere als Präsent für einen befreundeten Wehrmachtsgeneral am Reiseziel. Der Zünder bestand aus einem sogenannten Bleistiftzünder britischen Ursprungs, den auch englische Agenten verwendeten. Das mit Säure gefüllte Röhrchen zerfrass einstellbar kurz- oder längerfristig einen Spanndraht, der beim Zerreissen den Schlagbolzen gegen ein Zündhütchen schoss, das dann die Explosion auslöste.
Hitlers Focke-Wulf startete Richtung Rastenburg und die Akteure des Anschlags hatten sich auf eine Flugdauer von einer halben Stunde bis zur Explosion eingestellt. Nachdem aber keine Meldung über einen Absturz eintraf, erfuhren sie, dass die Maschine des Führers unbeschadet in Rastenburg gelandet war.
Der hoch riskante Attentatsversuch war misslungen - wieder einmal. Die Ursache war sibirische Kälte in Verbindung mit dem unbeheizten Frachtraum der
Focke-Wulf 200. Der Schlagbolzen der Bombe wurde zwar ausgelöst, das Zündhütchen war jedoch so stark gefroren, dass die Explosion nicht erfolgen konnte.
Einer der verhinderten Attentäter reagierte äusserst kaltblütig: Er rief den Adjutanten des Generals an und fragte, ob er das Geschenkpaket schon an den Begünstigten weitergleitet habe. Als dieser verneinte, erklärte er, dass im leider ein misslicher Fehler unterlaufen und versehentlich das anderweitig vorgesehene Präsent zugestellt worden sei. Bei einem kurzfristig angesetzten Besuch im Hauptquartier wurde dann das Sprengstoffpaket abgeholt und ein Paket mit zwei tatsächlichen Flaschen Cognac übergeben. Leider war auch dieser tollkühne Versuch, sich der Spitze eines verbrecherischen Systems zu entledigen, nur durch das Vereisen eines Zündhütchens gescheitert. Wäre dieses Attentat gelungen, hätte es wahrscheinlich einer enormen Zahl von Militärangehörigen und Zivilisten, KZ-Insassen und Zwangsarbeitern das Leben gerettet. Der Teufel behielt auch in diesem Fall leider die Oberhand.
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Hitler beim Aussteigen aus seiner Focke-Wulf 200 "Condor"
Hitler beim Aussteigen aus seiner Focke-Wulf 200 "Condor"
Focke-Wulf 200 "Condor"
Focke-Wulf 200 "Condor"


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