Privatjet-Blockaden - Neidhammeleien ?

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swisseagle
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Privatjet-Blockaden - Neidhammeleien ?

Beitrag von swisseagle »

Da sind die linksgrünen Umweltaktivisten wieder einmal ausser Rand und Band geraten. Einmal kleben sie sich mit ihren Händen auf Strassenbelägen fest und als jüngste Steigerung ihres kuriosen Umwelt-Schutzverständnisses veranstalten sie Sitzblockaden auf Flugfeldern, um Privatjets am Abheben zu hindern.
Jeder Unterstützer eines gesunden Umweltbewusstseins - dazu gehöre ich auch - muss sich bei solchen Aktionen an den Kopf greifen und sich fragen, ob da neben dem Totalverlust des gesunden Menschenverstandes schlichte Neidhammelei als Motivation für derartiges Verhalten sondiert werden muss.
Privatjets - ob Turboprops oder Jets - sind seit eh und je Nutzern vorbehalten, die gut betucht sein müssen, denn die Kosten für solches Gerät lassen sich nicht aus der Portokasse bezahlen.
Sehen wir uns die Eigner und Nutzer dieser Flieger einmal näher an: Da gibt es international tätige Firmen oder Firmeninhaber, die von Geschäftstermin zu Geschäftstermin hetzen müssen und eine Menge Zeit verlieren, wenn sie sich auf den Linienverkehr verlassen müssen, der in der Regel nur grössere Flughäfen bedient und oft ungeeignete Verbindungen, Verspätungen oder Flugausfälle generiert. Auch das heutige Getriebe an den Check-In-Schaltern oder die oft voll besetzen Airliner sind wenig dazu geeignet, den ohnehin ständig präsenten Teppich-Etagen-Stress auf Geschäftsreisen zu lindern.
Kommt hinzu, dass beileibe nicht jeder wichtige Geschäftstermin auf Knopfdruck beendet werden kann, nur weil der letzte Flieger zum Ausgangsort der Reise nicht verpasst werden darf.
Ein weiteres Argument für die Privatjets ist, dass diese heutzutage auch auf kleineren Flugplatzen- dort sogar auf unbefestigten Pisten - operieren können (z.B. die Schweizer Pilatus PC 12 und PC 24) . Das ist auch für Geschäftsverbindungen zu tausenden kleineren Firmen wichtig, die weit abseits der grossen Verkehrsflughäfen angesiedelt sind und per Eisenbahn oder Auto nur sehr zeitaufwendig und mühsam erreicht werden können.
Ein ganz anderes Thema ist die Nutzung von Privatjets durch eine Klientel, die mit diesen Fliegern von internationaler Party zu internationaler Party oder zu interkontinentalen Shopping-Touren jettet. Dort könnte man mit gutem Gewissen einen Riegel schieben. Trotzdem sind diese Flüge die absolute Minderheit, die keine relevante Umweltschädigung hinterlassen.
Von wesentlich grösserem Kaliber sind dagegen die Dumpingpreise im heutigen Luftverkehr. An klaren Tagen genügt ein Blick nach oben: Der ganze Himmel ist mit Kondensstreifen überzogen, Grossjet um Grossjet pustet seine umweltschädigenden
Abgase in die Atmosphäre. Eine leistungsgerechte Erhöhung der Ticketpreise könnte das Problem lösen: Weniger Bewegungen, anständige Bezahlung nebst entsprechenden Arbeitsbedingungen für das Luftfahrtpersonal und Rückkehr des früheren Komforts auf Flughäfen und in den Flugzeugkabinen. Privatjet-Neidhammeleien sind da wirklich nicht das Ei des Columbus.


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