Gefahreneinweisungen mit Fluglehrer
Verfasst: 26.01.2019 17:12
Bei der Einweisung auf einen neuen Flugzeugtyp ist ein entsprechendes Training grenzwertiger bzw. gefährlicher Flugzustände mit dem Fluglehrer erforderlich und wichtig. Nur durch diese Gefahreneinweisungen oder Notlandeübungen wird der Pilot auf lebenswichtige Reaktionen vorbereitet, so bald er unabsichtlich während eines Fluges in eine gefährliche Situation gerät. Ich hatte dieses Training auf verschiedenen Reisemotorseglern der Typen Scheibe SF 25 B, C und Rotax-Falke, der Dimona HK 36 sowie der Super-Dimona absolviert und dabei eine ganze Menge dazugelernt. Bereits zu meiner Zeit als "Nur-Segelflieger" konnte ich ein entsprechendes Training auf der Mü 13 E "Bergfalke", dem "Bergfalken III" sowie der Ka 7 absolvieren.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie gutmütig viele Flugzeuge auf kritische Flugzustände reagieren und wie relativ einfach es ist, diese zu entschärfen. In jüngerer Zeit überschüttet - meiner Meinung nach - oft eine ganze Lawine von Theorieergüssen die fliegerische Ausbildung. Ausserordentlich wichtig ist neben einer durchaus angemessenen Theorie ein angeborenes oder antrainiertes fliegerisches Gefühl, das kaum gelehrt werden kann. Der ideale Mix - fliegen mit dem Kopf und mit dem Hintern.
Im letzteren ist das so unerlässliche fliegerische Feeling beheimatet.
Zur Praxis: Ein überzogener Flugzustand kündigt sich meist mit reduzierten Fahrtgeräuschen, vermindertem Druck am Steuerknüppel und schwammigem Flugverhalten an. Auch am Fahrtmesser sind diese Warnzeichen deutlich zu erkennen.
Mit dem Fluglehrer sind diese Erscheinungen in sicherer Höhe gefahrlos zu trainieren. Die Fahrt wird mit schliesslich durch den bis zum Anschlag durchgezogenen Steuerknüppel reduziert, bis die Nase des Fliegers steil in den Himmel ragt, der Zeiger des Fahrtmessers sich fast auf Null bewegt und der Flieger sich trotzdem unerschütterlich im Sackflug in der Luft hält. Ein kleiner Ausschlag mit dem Querruder genügt dann, um über die Tragfläche "abzuschmieren". Kein Grund zur Panik: Nachlassen des Steuerknüppels, alle Ruder in Normalstellung und schon fängt sich das Flugzeug wieder. Fahrt ist das halbe Leben - eine fliegerische Binsenweisheit. Bei Gefahreneinweisungen mit dem Lehrer konnte mich dieser oft nur mit Mühe davon abhalten, vor dem Eintreten einer wirklich kritischen Situation den Knüppel nach vorne zu schieben, so extrem brenzlig fühlen sich solche Flugmanöver an. Eine häufige Unfallursache ist, instinktiv am Steuerknüppel zu ziehen statt zu drücken, wenn man im überzogenen Flugzustand nach unten wegtaucht.
Aussenlandeübungen mit Flughöhen von wenigen Metern über freiem Gelände sind strikt verboten. Eine Ausnahme gibt es nur mit Fluglehrer. So kann der Ernstfall bei Motorausfall oder anderen Problemen realistisch geübt werden. Es ist sehr interessant, ein geeignetes Gelände auszuwählen, Hindernisse rechtzeitig zu erkennen, die Windrichtung- und Stärke einzuschätzen und einen schulmässigen Anflug bis auf wenige Meter über Grund durchzuführen um anschliessend wieder durchzustarten.
Ein besonderes Erlebnis während meiner Zeit als Segelflieger in Deutschland war eine Trudeleinweisung auf dem bewährten
Segler Ka 7. Mit meinem Fluglehrer auf dem hinteren Sitz wurden wir vom Schleppflugzeug auf ca. 1'200 m über Grund gezogen. Dann begann das langsame Ueberziehen bis zum Strömungsabriss. Wegtauchen über die linke Tragfläche, dann eine, zwei, drei Umdrehungen, Seitenruderausschlag entgegen die Drehrichtung, Querruder in Neutralstellung und den Steuerknüppel etwas über die Mittelstellung nach vorne schieben. Schon war das Trudeln beendet und ein kurzer Sturzflug mit Fahrtaufholen führte in die Normalfluglage zurück. Wichtig bei diesem Manöver ist, den Kopf während des Trudelns nicht zu bewegen und stur nach vorne zu sehen, da es sonst zu räumlicher Desorientierung kommen kann.
Alles nicht so wild, wenn solche Manöver in sicherer Höhe praktiziert werden...…
Es ist immer wieder erstaunlich, wie gutmütig viele Flugzeuge auf kritische Flugzustände reagieren und wie relativ einfach es ist, diese zu entschärfen. In jüngerer Zeit überschüttet - meiner Meinung nach - oft eine ganze Lawine von Theorieergüssen die fliegerische Ausbildung. Ausserordentlich wichtig ist neben einer durchaus angemessenen Theorie ein angeborenes oder antrainiertes fliegerisches Gefühl, das kaum gelehrt werden kann. Der ideale Mix - fliegen mit dem Kopf und mit dem Hintern.
Im letzteren ist das so unerlässliche fliegerische Feeling beheimatet.
Zur Praxis: Ein überzogener Flugzustand kündigt sich meist mit reduzierten Fahrtgeräuschen, vermindertem Druck am Steuerknüppel und schwammigem Flugverhalten an. Auch am Fahrtmesser sind diese Warnzeichen deutlich zu erkennen.
Mit dem Fluglehrer sind diese Erscheinungen in sicherer Höhe gefahrlos zu trainieren. Die Fahrt wird mit schliesslich durch den bis zum Anschlag durchgezogenen Steuerknüppel reduziert, bis die Nase des Fliegers steil in den Himmel ragt, der Zeiger des Fahrtmessers sich fast auf Null bewegt und der Flieger sich trotzdem unerschütterlich im Sackflug in der Luft hält. Ein kleiner Ausschlag mit dem Querruder genügt dann, um über die Tragfläche "abzuschmieren". Kein Grund zur Panik: Nachlassen des Steuerknüppels, alle Ruder in Normalstellung und schon fängt sich das Flugzeug wieder. Fahrt ist das halbe Leben - eine fliegerische Binsenweisheit. Bei Gefahreneinweisungen mit dem Lehrer konnte mich dieser oft nur mit Mühe davon abhalten, vor dem Eintreten einer wirklich kritischen Situation den Knüppel nach vorne zu schieben, so extrem brenzlig fühlen sich solche Flugmanöver an. Eine häufige Unfallursache ist, instinktiv am Steuerknüppel zu ziehen statt zu drücken, wenn man im überzogenen Flugzustand nach unten wegtaucht.
Aussenlandeübungen mit Flughöhen von wenigen Metern über freiem Gelände sind strikt verboten. Eine Ausnahme gibt es nur mit Fluglehrer. So kann der Ernstfall bei Motorausfall oder anderen Problemen realistisch geübt werden. Es ist sehr interessant, ein geeignetes Gelände auszuwählen, Hindernisse rechtzeitig zu erkennen, die Windrichtung- und Stärke einzuschätzen und einen schulmässigen Anflug bis auf wenige Meter über Grund durchzuführen um anschliessend wieder durchzustarten.
Ein besonderes Erlebnis während meiner Zeit als Segelflieger in Deutschland war eine Trudeleinweisung auf dem bewährten
Segler Ka 7. Mit meinem Fluglehrer auf dem hinteren Sitz wurden wir vom Schleppflugzeug auf ca. 1'200 m über Grund gezogen. Dann begann das langsame Ueberziehen bis zum Strömungsabriss. Wegtauchen über die linke Tragfläche, dann eine, zwei, drei Umdrehungen, Seitenruderausschlag entgegen die Drehrichtung, Querruder in Neutralstellung und den Steuerknüppel etwas über die Mittelstellung nach vorne schieben. Schon war das Trudeln beendet und ein kurzer Sturzflug mit Fahrtaufholen führte in die Normalfluglage zurück. Wichtig bei diesem Manöver ist, den Kopf während des Trudelns nicht zu bewegen und stur nach vorne zu sehen, da es sonst zu räumlicher Desorientierung kommen kann.
Alles nicht so wild, wenn solche Manöver in sicherer Höhe praktiziert werden...…