Bremen am 23.09.2020 D-MIEP

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aerotimmi
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Beitrag von aerotimmi »

Bericht BZF 2 Prüfung in bei der Bundesnetzagentur in Bremen, 23.09.2020
Vorsitzende Prüferin: Frau Seeger, Beisitzer Herr Hetmanek

Die Prüfung war für 10 Uhr 30 angesetzt. Da alle Teilnehmer schon etwas früher vor Ort waren, konnten wir auch früher beginnen. Frau Seeger hat uns im Eingangsbereich in Empfang genommen und sehr freundlich mit den geltenden Corona-Hygiene-Maßnahmen im Gebäude vertraut gemacht.

Unsere Gruppe bestand aus fünf Teilnehmern und begann mit der Beantwortung der theoretischen Fragen. Zeitgleich wurde eine andere Gruppe geprüft, die wiederum vor uns den praktischen Teil absolviert hatte. Der theoretische Teil bestand wie üblich aus 100 Fragen, die innerhalb einer Stunde im Multiple-Choice-Verfahren beantwortet werden mussten. Die Zeit reicht aus, um alle Fragen nach Beantwortung nochmal durchzugehen, um Flüchtigkeitsfehler zu vermeiden. Man muss etwas aufpassen, was man ankreuzt, da die Kreuze auf einem separaten Formblatt eingetragen werden, nicht auf den Frageblättern. Das hilft aber wiederum bei der schnellen Auswertung der Ergebnisse durch den Prüfer.

Nach der theoretischen Prüfung hatten wir ein paar Minuten Pause und danach ging es direkt in den praktischen Teil, der von Herrn Hetmanek als „Controller“ durchgeführt wurde.
Alle Teilnehmer hatten die gleichen Flughäfen, Abflug von Braunschweig und Anflug an Erfurt sowie gut 10 Minuten Vorbereitungszeit, um sich mit den Gegebenheiten an den Flugplätzen vertraut zu machen. Diese beiden Flughäfen, waren mir als Teilnehmer des Fluglehrerteam-Kurses ja schon bekannt. Kleine „Schwierigkeit“ im Ablauf war lediglich, dass zuerst der Anflug und dann der Abflug durchgeführt wurden. Die anderen Teilnehmer an der Prüfung wurden nach BZF I geprüft, für die war der Abflug von Brauschweig dann in englischer Sprache durchzuführen. Unsere Meldungen haben wir jeweils nacheinander mit der für uns gerade gültigen Flugsituation abgesetzt. Mir ist natürlich gleich am Anfang der Fehler unterlaufen, dass ich die Funkdisziplin nicht eingehalten habe und in eine Meldung eines anderen Teilnehmers hineingesprochen habe, weil er eine längere Pause eingelegt hat und ich dachte, seine Ansage wäre schon zu Ende gewesen. Auf jeden Fall also aufpassen, was die anderen Teilnehmer melden müssen und ob die schon damit fertig sind!
Inhalte der Prüfung: Erkennen des verkürzten Rufzeichens, Einhalten der vorgegebenen Höhen durch den Controller inkl. Höhenwechsel, Steuerkurse in der Platzrunde und beim Folgen der veröffentlichten Sichtflugroute sowie Beachtung der maximalen An- und Abflughöhen.
Natürlich auch -wie zu erwarten- beim Abflug eine Sonder-VFR, die nicht gerade kurz war, d.h. mit zwei Richtungswechseln, vorgegebenen Steuerkursen, zwischenzeitliche Höhenwechsel und Meldepunkte bezogen auf die Topografie. Der Wind musste nicht zurückgelesen werden, war aber auch grundsätzlich „ruhig“ oder „windstill“. Lediglich QNH-Werte wurden als zurückzulesende Zahlen vorgegeben, ich kann mich an keine zurückzulesenden Frequenzen oder Transponder-Codes erinnern. Der Anflug war nach der Landungsfreigabe beendet.

Fallstricke wurden nicht ausgelegt und es wurde vorher darauf hingewiesen, dass, wenn nach einer Bestätigung einer Meldung gefragt wird, es in der Tat um eine falsche Meldung geht und nicht, um eine Falle zu stellen.


Die Vorbereitung durch das Fluglehrerteam für die praktische BZF 2 Prüfung war wirklich hervorragend. Damit muss sich niemand Sorgen machen, die Prüfung nicht zu bestehen.

Die Leistungen der Teilnehmer an der praktischen Prüfung waren allerdings m. E. sehr unterschiedlich und ich kann mir nicht vorstellen, dass alle bestanden haben. Die Ergebnisse kenne ich allerdings nicht, da ich als erster mit einem positiven Ergebnis verabschiedet wurde und die anderen Teilnehmer für BZF 1 noch einen englischen Text übersetzen mussten.
Sonder-VFR sind offensichtlich generell ein Problem, vor allem die damit in Verbindung stehende Kenntnis der vorgegebenen Flugroute und der aktuellen Position für aktuelle und kommende Meldungen. Aufgefallen ist mir auch, dass es anderswo offensichtlich wenig trainiert wird, möglichst kurz zu sprechen und nur die entscheidenden Informationen zu nennen. Es wurden viele Füllworte gebraucht, wie z.B. „Ich bin in der Position ....“, was die Meldungen deutlich in die Länge zieht. Dafür fehlten aber auch bei Positionsangaben regelmäßig die Höhe oder die geografische Position in Bezug auf die Karte.
Der Prüfer musste sich aufgrund von falschen Meldungen mehrfach Meldungen bestätigen lassen und hat die Teilnehmer aktiv darauf hingewiesen, sich Zeit zu lassen mit der Überprüfung der Meldung.

Ich habe die Prüfung als insgesamt sehr fair empfunden, mit freundlichem Umgangston und dem Bestreben, den Prüflingen vor- und während der Prüfung nicht unnötig Stress zu machen.
Nochmals vielen Dank und Frau Seeger und Herrn Hetmanek!

Ach ja, die Fragen für den theoretischen Teil kann man sich von der Seite der Bundesnetzagentur herunterladen. Immer darauf achten, dass man die aktuelle Version hat, es kommen mal vereinzelte Fragen dazu oder werden durch neue ausgetauscht. Es sind rund 260 mögliche Fragen, die man einfach ein paar Mal durchgehen muss, damit man sie beherrscht. Hilft alles nichts.

Wie schon gesagt ist die Vorbereitung durch das Fluglehrerteam für die Prüfung deutlich besser als nur ausreichend, offensichtlich auch deutlich über dem, was woanders oder durch andere Mittel geschult wird. Im Endeffekt geht es ja auch um das sichere Fliegen mit und durch Flugfunk und nicht nur um die Prüfung. Vielen Dank liebes Fluglehrerteam !

Andreas


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