Helicrash am Breithorn - Föhnturbulenz?

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swisseagle
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Helicrash am Breithorn - Föhnturbulenz?

Beitrag von swisseagle »

Vor einigen Tagen verunglückte ein Helikopter von Typ Robinson R 44 mit italienischer Immatrikulation beim Rückflug aus der Schweiz nach Italien. An Bord befanden sich zwei Personen, wovon eine den Absturz nicht überlebte. Der zweite Insasse konnte nach über sieben Stunden durch eine Rettungsmannschaft in ca. 3000 m Höhe stark unterkühlt aus dem Wrack geborgen und in ein Spital geflogen werden.
Die Unfallursache ist Gegenstand laufender Untersuchungen durch die zuständigen Behörden. Ein Verdacht richtet sich jedoch bereits auf die zum Unfallzeitpunkt herrschenden starken Föhnturbulenzen in der nördlichen Alpenregion. Die Helikoptertypen R 44 und R 22 scheinen bereits in der Vergangenheit gefährliche Eigenschaften in starken Turbulenzen entwickelt zu haben. Die Rotoren wurden dabei in den mächtigen Böen so stark nach unten durchgebogen, dass sie mit den Heckauslegern der Hubschrauber kollidierten, diese abschlugen und zum Absturz führten.
An einen derartigen Fall vor vielen Jahren über der Stadt Zürich kann ich mich noch konkret erinnern: Ein mit zwei Personen besetzter Robinson-Helikopter geriet auf der Ostseite des Uetliberges über dem westlichen Stadtgebiet von Zürich, in starke Leeturbulenzen. Die Blätter des Hauptrotors bogen sich dabei so weit nach unten durch, dass sie mit dem Ausleger des Heckrotors kollidierten, worauf sich der Helikopter in der Luft zerlegte. Das Wrack stürzte anschliessend auf den Balkon eines Hauses direkt an der Strasse und Strassenbahnlinie 14, ganz in der Nähe des Stadtspitals Triemli. Die Besatzung des Helikopters hatte keine Chance und kam ums Leben; am Boden kamen wie durch ein Wunder keine Menschen zu Schaden.
Sollte sich bei dem jüngsten Absturz wiederum eine ähnliche Ursache herausstellen, muss man sich wahrscheinlich allmählich die Frage der Lernfähigkeit der Herstellerfirma und ihrer Konstrukteure stellen. :?:


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