Von Piloten und Idioten.....

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swisseagle
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Von Piloten und Idioten.....

Beitrag von swisseagle »

Wenn der Crash auch lange zurückliegt, ist er doch so haarsträubend, dass man sich immer wieder fragen muss, welche unverantwortlichen und ignoranten Idioten manchmal in der Anfangszeit des Flugtourismus im Cockpit sassen.
Düsseldorf, 03. November 1957: Eine viermotorige DC-4 der Luftreederei Karl Herforter (LKH) soll von Düsseldorf mit Zwischenlandung in Reykjavik (Island) nach New York fliegen, um dort eine Reisegruppe abzuholen.
Im Cockpit der Kapitän und sein Copilot. Der Co ist pilot flying auf dem linken Sitz, auf dem rechten Sitz agiert der Kapitän.
Weiter an Bord ist eine mitfliegende Cockpitbesatzung, die erst ab der Zwischenlandung in Reykjavik das Flugzeug übernehmen soll. Des weiteren sind ein Flugingenieur, zwei Flugbegleiterinnen, ein Beamter des NRW-Verkehrsministeriums sowie ein Ehepaar aus Wuppertal (als einzige zahlende) Passagiere mit an Bord.
Der Start erfolgt von der heute nicht mehr in Betrieb befindlichen Südstartbahn des Düsseldorfer Flughafens. Nach dem Abheben und dem Anfangssteigflug geschieht Unglaubliches. Unter der Regie des Kapitäns werden zwei der vier Triebwerke abgestellt und die Propeller in Segelstellung gefahren, um zu beweisen, dass die DC-4 den Start auch mit zwei Motoren fortsetzen kann.
Die DC-4 fliegt nur noch mit halber Leistung - und das unmittelbar nach dem Start. Dann werden auch noch die teilweise gesetzten Landeklappen, die den unverzichtbaren Auftrieb gewährleisten sollen, vor Erreichen der erforderlichen Geschwindigkeit eingefahren. Die Folge: Das Flugzeug geht in einen nicht mehr korrigierbaren Sinkflug über, streift ein hohes Gebäude, worauf eine Tragfläche abgerissen wird und stürzt dann brennend ab.
Die Maschine schlägt in einem Kleingartengelände hinter dem Düsseldorfer Nordfriedhof auf und endet in einem Feuerball.
Die Folgen sind dramatisch: Pilot und Copilot im Cockpit, der Flugingenieur, ein Beamter des NRW-Verkehrsministerium, zwei Flugbegleiterinnen und der dienstfreie mitfliegende Copilot sowie eine Person am Boden sterben.
Der dienstfreie mitfliegende Kapitän und das Ehepaar aus Wuppertal, die im abgebrochenen hinteren Teil des Flugzeuges sitzen, überleben schwer verletzt.
Die Frage ist bis heute unbeantwortet: Welcher Teufel muss diesen Kapitän geritten haben, kurz nach dem Start, wenn jedes PS Leistung unverzichtbar ist, zwei Motoren abzustellen und dann auch noch die auf Startposition gesetzten Landeklappen vorzeitig einzufahren. Jedem Flugschüler, der auch nur ein Minimum an gesundem Menschenverstand besitzt, müssten vor einer solchen Aktion die Haare zu Berge stehen. Wären die beiden abgestellten Motoren auf idle (Leerlauf) gefahren worden - was beim Training von Triebwerksausfällen üblich ist - hätte die volle Leistung sofort wieder zur Verfügung gestanden und der schwere Unfall eventuell vermieden werden können. Trotzdem war dieses "Training" jenseits jeglicher fliegerischer Usanz unverantwortlich und kriminell.


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swisseagle
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Re: Von Piloten und Idioten.....

Beitrag von swisseagle »

Nehmt diesen Troll nicht für voll.... :lol:
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