St. Martin - Karibische Filmaktivitäten

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swisseagle
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St. Martin - Karibische Filmaktivitäten

Beitrag von swisseagle »

Mitte der Neunzigerjahre hatten wir uns wieder einmal für ein ganz neues Reiseziel entschieden: Für die Karibikinsel St. Martin, die aus einem französischen und einem holländischen Teil besteht. Beide gehören zur EU. Wir buchten Badeferien im französischen Teil der Insel. Mit einer Boeing 747 der Air France flogen wir von Paris direkt zum Princess Juliana Airport auf St. Martin. Der Landeanflug hatte es in sich: Vom Meer her sanken wir unserem Ziel entgegen und überflogen in wenigen Metern Höhe den Strand vor der Pistenschwelle. Nichts Ungewöhnliches - wären da nicht unmittelbar unter unserer landenden Boeing ganze Scharen von Badegästen gewesen, die gebannt zu uns herauf blickten und winkten. Diese Touristen waren sich wohl gar nicht bewusst, in welcher Gefahr sie schwebten. Zwischen dem Fahrwerk unseres Fliegers und ihren Köpfen bestand extrem wenig Raum. Ein nur ganz wenig zu tiefer Anflug hätte zu einem kollektiven Köpferollen geführt. Dass die dortigen Behörden gegen eine solche Fahrlässigkeit nicht einschritten, ist mir immer noch unbegreiflich.
Nach der Pass- und Zollkontrolle ging es per Bus direkt zu unserem Ferienhotel in mehreren Kilometern Entfernung zum Flughafen. Dort genossen wir die karibische Sonne, das Meer mit gepflegtem Sandstrand und die tropische Atmosphäre.
Eines Tages lag ich dösend im Liegestuhl am Strand, als ein einmotoriges Flugzeug mit zwei Schwimmern in geringer Höhe auftauchte. Wo will der wohl hin, dachte ich noch, als der Flieger immer tiefer sank und kurz darauf in einiger Entfernung zum Strand wasserte. Notlandung? Das Flugzeug näherte sich dem Ufer und einige Helfer standen bereit, um es dort festzumachen.
Alles offenbar ganz normal. Hätte mich eine Wespe gestochen, ich wäre wohl kaum schneller aus dem Liegestuhl gesprungen
und zu dem seltsamen Wasserflugzeug gelaufen. Dort fragte ich, ob man einen Rundflug buchen könne. Ich war ja noch nie in einem Wasserflugzeug geflogen. Leider nein, wurde mir beschieden. Es handele sich um ein Filmteam, das in der Gegend den Film "Speed II" drehe. Jetzt dämmerte es mir plötzlich, wer diese lockeren Typen um unseren Pool waren, die ich auf den ersten Blick als US-Touristen einschätzte. Es waren Darstellerinnen und Darsteller des Films, die in den Drehpausen das Nichtstun genossen. Darunter auch die bekannte deutsch-amerikanische Filmschauspielerin Sandra Bullock, die sich jedoch völlig ohne die berüchtigten Starallüren gab.
Als ich während unseres Aufenthaltes mit meiner Gattin einen Ausflug zum französischen Hauptort Marigot unternahm, erkannten wir, welcher Aufwand für Speed II getrieben wurde. Im Hafen lag ein riesiger Ozeandampfer. Es handelte sich jedoch vom Bug zum Heck nur um eine halbes Schiff - also um eine Kulisse. Ein ganzer Ort dahinter stellte sich als potemkinsches Dorf heraus - nur für den Film aufgebaut. Eine Fahrt in den holländischen Teil von St. Martin schockierte uns regelrecht. Ueberall Unrat und eine verlotterte Umgebung. Für diese bedrückende Szenerie waren jedoch nicht die Inselbehörden verantwortlich, sondern ein Hurrikan, der Kurze Zeit vor unserem Besuch über die Insel gefegt war. Man sollte sich also nie auf den ersten Blick ein (falsches) Urteil bilden.... :roll:


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