Der böse Streich eines Landescheinwerfers.....

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swisseagle
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Der böse Streich eines Landescheinwerfers.....

Beitrag von swisseagle »

Wer fliegt, erlebt hin und wieder Kurioses: So erging es mir bei einem Ueberlandflug mit dem Tourenmotorsegler Super-Dimona. Start und Steigflug - business as usual. Auf ca. 800 m AGL betätige ich die Propellerverstellung und verändere die Steigung des Props von Startstellung (kleine Steigung) auf Reiseflugstellung (grosse Steigung) unter gleichzeitiger Erhöhung der Fluggeschwindigkeit. Sorgfältig stimme ich Drehzahl und Ladedruck aufeinander ab und nehme Kurs auf die Voralpen. Das Wetter ist gut - etwas Dunst liegt über der Landschaft und einzelne graue Wolkenbänke dümpeln träge dahin. Bei dieser nicht ganz optimalen Sicht fällt mir mein Landescheinwerfer ein, den ich kurz darauf einschalte. So bin ich für andere Flugzeuge auf Gegenkurs wesentlich besser sichtbar. Da beginnt es plötzlich im Cockpit nach verbranntem Kunststoff zu stinken. Der üble Geruch wird immer penetranter. So öffne ich das kleine Seitenfenster auf der linken Seite des Cockpits, halte meine Hand hinaus und lenke den kühlen Luftstrom auf mein Gesicht. Die frische Luft verdrängt den Gestank, so lange ich meine Hand aus dem Fenster halte. Behoben ist das Uebel dadurch aber nicht. Konzentriert überlege ich, was da wohl mottet. Die Instrumente zeigen alle normale Werte an - und trotzdem stinkt es weiter erbärmlich. Da fällt mein Verdacht plötzlich auf den eingeschalteten Landescheinwerfer, ohne jedoch einen technischen Zusammenhang herstellen zu können. Also versuche ich es mit dem Ausschalten des Scheinwerfers. Und siehe da, der Gestank lässt so plötzlich nach wie er aufgetreten war. Trotzdem ist mir die Sache nicht recht koscher und ich informiere über Funk meinen Flugplatz, dass ich den Flug abbrechen und in Kürze zur Landung zurückkehren werde. Gesagt - getan. Problemlos erreiche ich die Platzrunde und drehe in den Final ein. Auch die Landung verläuft ganz normal.
Später erfahre ich von einem Mitarbeiter des Unterhalts- und Wartungsbetriebes, was die Ursache des Uebels war. Der zusätzliche Strombedarf für den Landescheinwerfer wurde vom Generator problemlos gedeckt, solange die Propellerverstellung beim Start und beim Landeanflug auf kleine Steigung eingestellt, die Drehzahl des Motors und des zugehörigen Generators also entsprechend hoch war. Im Reiseflug mit grosser Propellersteigung und reduzierter Drehzahl wurde ein Elektroteil der Stromversorgung überlastet und fing zu schmoren an. Offenbar die etwas zu schwache Auslegung eines Chips. Quintessenz:
Es war das erste und letzte Mal, dass ich in der Super-Dimona den Landescheinwerfer aktiviert hatte..... :shock:


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