BZF I Prüfung Dirk in Köln

Rund um das Thema Flugfunkausbildung BZF I & II

Moderator: aerotimmi

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bernd-DMYAB
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BZF I Prüfung Dirk in Köln

Beitrag von bernd-DMYAB »

Fluglehrerteam.com

Prüfungsbericht von Dirk

BZF 1 Köln am 15.06.23
Am 15.06.23 habe ich meine BZF1-Prüfung in Köln erfolgreich abgelegt. Durch das Team,
insbesondere gilt mein Dank dem Controller Bernd, wurde ich gut vorbereitet. 5 Monate habe ich
ziemlich regelmäßig die abendlichen Onlineübungen absolviert. Mit Bernd habe ich dann sehr an den
Phrasen gearbeitet und zuletzt auch den Flugplatz Köln-Bonn besonders geübt, denn dieser bietet
einige Besonderheiten mit seinen Pisten und dem Rollplan. Auch ein Dank geht an Petra, die ebenfalls
ggf. „stundenlang“ Erklärungen anbietet. Thomas ist der Mann für den Drill wie beim Bund und
Timmi liegt dazwischen, also für jeden was dabei bei Fluglehrerteam.com . Klare Empfehlung für die
Truppe.

Zur Prüfung
Wir waren in meiner Gruppe 6 Personen zwischen 17- und 57 Jahren (ich). Bestanden haben alle,
einer davon aber gnadenhalber. 2 Prüflinge BZF1.
Als ich den Prüfungsraum betrat kam gleich Freude auf, denn der Prüfer war der oft besonders
erwähnte Terence Koch. Von dem hatte ich schon viel gehört – wenig gutes...
Ich habe Herrn Koch nicht als unfair empfunden, er hat aber alles abverlangt und ist wirklich
„mundfaul“, es sei denn, er macht jemanden „zur Sau“. Bei einem für ihn unnötigen Einleitungsanruf
hält er seine Pfefferminzrolle hoch und beschwert sich warum ich ihm den Mist erzähle, wüsste er
doch schon alles...
Aber der Reihenfolge nach.
Es begann mit dem theoretischen Teil und die 100 Fragen waren kein Problem. Dann kam für die
BZF1er die sinnmäßige Übersetzung eines englischen Textes ins deutsche. Anders als ich das vorher in
den Berichten gelesen hatte, gab es keinerlei Vorbereitungszeit. Sofort vorlesen und dann übersetzen.
Bei mir steckten im 1. Satz gleich 3 Vokabeln, die ich noch nie gehört hatte. Aber sinngemäß war wohl
alles OK, ohne Nachfragen beendet. Ein Teilnehmer hat rumgestottert und bekam zig Nachfragen.
Dann wurden ICAO- und Rollkarten ausgeteilt. Miese Kopie der Rollkarte und so dünn und klein
gedruckt, dass Rollbahnen kaum zu benennen waren. Wieder ging es sofort und ohne
Vorbereitungszeit los. Zuerst der Anflug auf Köln-Bonn auf Deutsch.

T -> Tower/Ground
A -> Air

A: Köln-Bonn Turm DMCIM
T: DMCIM-Köln-Bonn Turm
A: DMCIM Tragschrauber VFR von Köln-Bonn, 5 Minuten nördlich November 1, 2.300 Fuß mit
Information Charly, Squak VFR zur Landung
T: DMCIM QNH 1012 Squak 2207, erwarten Sie Piste 32R (keine Freigabe zum Einflug in CTR)
A: DMCIM QNH 1012 Squak 2207, erwarte Piste 32R
T: schweigen
A: DMCIM November 2.000 Fuß, erbitte Einflug in Kontrollzone
T: DMCIM fliegen Sie über N 1, N 2 und E 2 in die Kontrollzone ein. Melden Sie E 2.
A: DMCIM fliege über N 1, N 2 und E 2 in die Kontrollzone ein. Melde E 2.
A: DMCIM N2, 2.300 Fuß (Türmer wollte wohl dass ich wg. „Melden Sie E 2“ den Pflichtmeldepunkt
N2 vergesse)
T: verstanden
A: DMCIM E2 2.300 Fuß, erbitte Einflug in die Platzrunde
T: DMCIM, fliegen sie in die Rechtsplatzrunde ein, Piste 32R. Melden Sie Queranflug
A: DMCIM, fliege in die Rechtsplatzrunde ein, Piste 32R. Melde Queranflug
A: DMCIM, Queranflug Piste 32R
T: DMCIM, Steuerkurs?
A: DMCIM, Steuerkurs 230
A: DMCIM, Endanflug Piste 32R
T: DMCIM verstanden
A: DMCIM, kurzer Endanflug Piste 32R (noch keine Landefreigabe)
T: DMCIM, Piste 32R Landung Frei
A: DMCIM, Piste 32R Landung frei
Für das Rollen habe ich mal versucht: (wäre ein ganz kurzer Weg)
A: DMCIM, habe die Piste 32R über A5 verlassen, erbitte Rollen zu GAT1
T: wiederholen Sie ihre Position
A: DMCIM, A5 Piste 32R
(Türmer guckt mich an und fragt was das soll. Ich hätte mit dem Tragschrauber eine kurze
Landestrecke und müsste die Piste schnellstes verlassen.
A: habe spät aufgesetzt weil ich schneller fliege als rolle ??.
T: Sie wollen es sich doch nur leicht machen – richtig?
A: Richtig.
T: Landen Sie nach der Schwelle und jetzt nochmal.
A: DMCIM, habe Piste 32R über A2 verlassen, erbitte Rollen zum GAT1
T: DMCIM, rollen Sie zum GAT1 über A2, A, D und T
A: DMCIM, rolle zum GAT1 über A2, A, D und T
!!!! Stolperstein Piste 24 !!!!!
A: DMCIM, am Rollhalt Piste 24, erbitte kreuzen der Piste 24
T: DMCIM, kreuzen der Piste genehmigt.
A: DMCIM, Endgültige Parkposition GAT1 erreicht, erbitte verlassen der Frequenz
T: warum melden Sie mir so einen Quatsch? Würde sich aus den Regularien ergeben...


Abflug in Englisch
A: Köln-Bonn Ground, DMCIM
T: DMCIM, Köln-Bonn Ground
A: DMCIM, Gyrocopter, parkingposition GAT1 Apron 5, 1 POB, VFR to Köln-Bonn via N1 with
infomation Charlie request taxi.
T: wie viele Personen an Bord sind interessiert keinen Menschen.
DMCIM, taxi to holdingpoint RW 14L intersection A5 via T, B, A5, Tower 124,980
A: DMCIM, taxi to holdingpoint RW 14L intersection A5 via T, B, A5. Tower 124,980
A: Köln-Bonn Tower, DMCIM
T: hält seine Rolle Pfefferminzbonbons hoch und zeigt mir an, dass er sich durch meinen
Einleitungsanruf belästigt fühlt, würde ihn nur „Stimme“ kosten.
A: DMCIM, Holdingpoint A5 RW 14L
T: DMCIM, report departing Airbus 320
A: DMCIM, report departing Airbus 320, Airbus 320 in sight
T: DMCIM, behind departing Airbus A 320 lineup RW 14L behind
A: DMCIM, behind departing Airbus A 320 lineup RW 14L behind
A: DMCIM, lineup is completed RW 14L
T: Köln-Bonn Tower
Minutenlanges schweigen mir gegenüber – dann:
T: DMCIM, your position?
A: DMCIM, lineup RW 14L ( nein, ich bin nicht ohne Genehmigung gestartet )
T: DMCIM, leave CTR under SVFR. Climb altitude 1.700 f, when passing 1.000 f. leftturn E2, than N2,
leave N2 heading 320, RW 14L cleared for takeoff
A: DMCIM, leave CTR under SVFR. Climb altitude 1.700 f, when passing 1.000 f. leftturn E2, than N2,
leave N2 heading 320, RW 14L cleared for takeoff.
A: DMCIM, N2 2.000 f, heading 320, request rightturn direkt N1
T: DIM, RT approved direkt N1
A: DIM, rightturn approved direkt N1
A: DIM, N1 2.300 f., request to leave your frequency
T: reicht

Gelobt wurde, dass ich nicht ohne Genehmigung gestartet bin, dass ich die Piste 24 nicht überfahren
habe und dass ich im Abflug nicht ohne Erlaubnis die Richtung nach N1 geändert habe.
Ich hoffe der Bericht hilft, nochmals danke ans ganze Team.


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swisseagle
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Registriert: 07.08.2018 16:57

Re: Köln-Bonn-Tower, fast ein Gefühl wie Heimweh....

Beitrag von swisseagle »

Runde sechzig Jahre ist es her, als ich bei der Flugsicherung des Flughafens Köln-Bonn die Prüfung für das Funksprechzeugnis absolvierte. Diese Sprechfunk-Lizenz war die Bedingung für uns Segelflieger, unseren Sport auf dem Flughafen weiterhin zu betreiben. Schon 1963 flog ich mit dem Vorkriegs-Segler "Grunau Baby" im Windenstart auf dem Airport. Mit offenem Cockpit, einer Kufe statt einem Rad unter dem Rumpf, Minimalinstrumentierung und noch ohne Funk. Nach heutigem Massstab archaisch und undenkbar. Ein Flug mit dem "Grunau-Baby" ist mir in besonderer Erinnerung geblieben: Ich startete an der Schleppwinde, klinkte in rund 400 m über Grund aus und hatte sofort Anschluss an gute Thermik. Ständig eng kreisend erreichte ich schliesslich etwa 900 m Höhe über dem östlichen Startbahnkopf der Ost-West-Piste. Unter mir übten Linienjets vom Typ Boeing 707 der Lufthansa Landeanflüge mit Durchstarten kurz vor dem Aufsetzen. Eine Boeing flog bei diesem Training eine so steile Abflugkurve, dass ich schon erwartete, sie würde abschmieren. Zum Glück geschah das nicht- mehr als abenteuerlich sah das allerdings aus.
Einige Zeit später stürzten dann zwei Boeing 707 der deutschen Airline bei ähnlichen Trainings über der Bundesrepublik ab.
Unser Lehrgang für das Funksprechzeugnis wurde von unserem sehr angenehmen Kursleiter, einem Köln-Bonner Fluglotsen gesetzteren Alters, geleitet. Mit seiner ruhigen kompetenten Art führte er uns Aspiranten an diversen Abenden erfolgreich ans Ziel. Die abschliessende Prüfung hatten dann auch alle Teilnehmer problemlos bestanden.
Unser Segelflugbetrieb wurde anschliessend bis Anfang der Siebzigerjahre nur noch mit Sprechfunk durchgeführt. Das ausgemusterte Grunau-Baby und der Doppelsitzer Mü 13 E "Berfalke" erfuhren sukzessive eine "Aufrüstung" durch einen "Bergfalken III", eine Ka 8b und SF 27 - alle Flieger mit Funkgeräten.
Unsere Schul- und Thermikflüge unternahmen wir weitgehend innerhalb der Kontrollzone des Flughafens in ständigem Funkkontakt mit unseren Kollegen von der Flugsicherung. Auf Ueberlandflügen hangelten wir uns oft mittels Funkpeilungen problemlos zum Platz zurück, wenn es mit der Navigation nicht mehr so ganz klappte.
Unser rund zehnjährige sichere und problemlose Segelflugbetrieb wurde schliesslich mit dem Flugsicherheitspreis der Bundesrepublik Deutschland belohnt.
Ab 1970, als die Grossraumflugzeuge, wie die Boeing 747 "Jumbo-Jet" auch Köln-Bonn anflogen, war leider Schluss mit Segelfliegen. Die starken Randwirbel dieser gewaltigen Jets in unmittelbarer Start- und Landebahnnähe wären zu riskant geworden.
Seit den Siebzigerjahren liegt meine weitere fliegerische Betätigung in der Schweiz nicht mehr in Segelflugzeugen sondern in TMG's (Reisemotorseglern). Trotzdem denke ich immer wieder gerne an die aussergewöhnlichen und interessanten Zeiten als Segelflieger auf dem Flughafen Köln-Bonn zurück. Fast ein Gefühl wie Heimweh...
Dateianhänge
sf27koelnbonnmd5.jpg
Zuletzt geändert von swisseagle am 24.07.2023 18:26, insgesamt 1-mal geändert.


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